Klima-Manipulation hätte erhebliche Nebenwirkungen |
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06.06.2012, 15:30 Uhr
Der technische Eingriff des Menschen ins Klimasystem hätte schwerwiegende Konsequenzen
Das wäre doch toll: Wenn der Klimaschutz politisch endgültig scheitert und sich die Erde ungebremst aufheizt, löst man das Problem einfach technisch. "Geo-Engineering" steht für einen technischen Eingriff in das Klimasystem - zum Beispiel, wenn man Partikel in die Luft bläst, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Das hätte allerdings schwerwiegende Konsequenzen, wie ein europäisches Forscherteam jetzt festgestellt hat.
Geo-Engineering würde Europa und anderen Regionen der Erde mehr Dürren bringen, fanden die Wissenschaftler unter Leitung von Hauke Schmidt vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg heraus.
Gewaltige Spiegel fangen Licht ab
Eine weitere Option neben dem Anreichern der Atmosphäre mit Schwebstoffen wäre, gewaltige Spiegel in der Erdumlaufbahn zu postieren. Als Folge der Maßnahmen, so zeigen die Ergebnisse der Forscher, würden zwar die Temperaturen wieder auf ein Normalmaß sinken - gleichzeitig würden aber die Niederschläge auf der Erde deutlich abnehmen.
Das würde dazu führen, dass es in Europa und Nordamerika rund 15 Prozent trockener als vor Beginn des menschengemachten Klimawandels wäre. Im Amazonasgebiet würde es sogar 20 Prozent weniger regnen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Earth System Dynamics".
Über Geo-Engineering sollen entweder Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernt oder aber die Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche vermindert werden. Beides soll dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen und die Erwärmung der Erde aufzuhalten.
"Solche Maßnahmen sind als Notlösung vorgeschlagen worden für den Fall, dass die Klimaschutzbemühungen fehlschlagen oder die Folgen der Erwärmung schwerwiegender ausfallen als erwartet", schreiben Schmidt und seine Kollegen. Doch die Nebenwirkungen solcher Eingriffe in das globale Klimasystem sind bisher nur in Teilen erforscht.
Klima wäre ein anderes
"Die Hauptbotschaft unseres Experiments lautet, dass das durch Geo-Engineering erzeugte Klima anders ist als jedes vorher existierende natürliche", sagt Schmidt. Man könne das Klima durch solche Maßnahmen nicht einfach auf einen früheren Stand zurückdrehen.
Selbst wenn die Temperatur wieder auf geringere Werte absinke, gebe es entscheidende Unterschiede. "Geo-Engineering kann daher nicht als Ersatz für einen Klimaschutz durch die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen angesehen werden", schließen die Forscher.
Vier Klimamodelle
Die Wissenschaftler untersuchten mithilfe von vier Klimamodellen, wie das Erdklima auf Maßnahmen zur Verringerung der Sonneneinstrahlung reagiert. In ihrem Szenario gingen die Wissenschaftler davon aus, dass die Atmosphäre viermal so viel Kohlendioxid (CO2) enthält wie vor Beginn der Industrialisierung - damals waren es rund 280 ppm (parts per million, Teile pro einer Million).
"Eine solche Vervierfachung liegt am oberen Ende der Prognosespannbreite, ist aber immer noch im Bereich dessen, was am Ende des 21. Jahrhunderts möglich wäre", sagt Max-Planck-Meteorologe Schmidt. Um eine Geo-Engineering-Maßnahme zu simulieren, senkten die Forscher dann die Sonneneinstrahlung in ihren Modellen so weit ab, dass der von dem zusätzlichen CO2 ausgelöste Treibhauseffekt ausglichen wurde.
Weitaus weniger Niederschlag
Das Ergebnis der simulierten Maßnahme verglichen die Forscher mit dem Klima der Erde vor Beginn der industriellen Revolution. In allen vier Modellen sei das manipulierte Klima trockener gewesen als im Vergleichsszenario, berichten die Forscher. Die Niederschlagsmengen lagen weltweit um durchschnittlich 4,8 Prozent niedriger.
Besonders stark verringerten sich dabei die Regenfälle über Nordamerika, dem nördlichen Teil Eurasiens und in Südamerika. Im Amazonasgebiet wurde es sogar um 20 Prozent trockener. Die globale Durchschnittstemperatur war dagegen ähnlich wie im Vergleichsszenario, allerdings kühlten sich die Tropen etwas stärker ab als die Polarregionen.
Quelle
PK: die sollen bloß die Finger davon lassen, denn wo Mensch seine Finger in die Natur gesteckt hat, ist eine Katastrophe nicht weit !
__________________ Selbsthilfegruppe COPD & Emphysem
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